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Freitag, 9. August 2013

We Will Always Love You: Whitney Houston wäre 50 Jahre alt geworden

Whitney Houston am 31.05.2010 bei
ihrem Konzert in der Festhalle Frankfurt
Foto: privat
Ich erinnere mich, als wäre es gestern: Gespannt auf Neuigkeiten saß ich am 11. Februar 2012 vor dem Fernseher, als die Nachricht bekannt wurde, dass einer unserer größten Weltstars mit nur 48 Jahren gestorben war.
Diesen August wäre sie 50 Jahre alt geworden.

Geboren am 09. August 1963 als Whitney Elizabeth Houston, sollte ihr eine beispiellose Weltkarriere gelingen.
Ihre Mutter Cissy Houston war unter anderem Sängerin der Begleitband von Elvis Presley. Ihre Cousine war die weltberühmte Dionne Warwick. So wurde Whitney der Bezug zur Musik bereits verwandtschaftlich in die Wiege gelegt. Doch es war vorallem ihr Talent, das Houston zu ihrem Ruhm verhalf.
Houstons Stimmvolumen reichte über drei Oktaven - und genau dieses Organ war es, das Whitney weltberühmt machte.

Gefördert von ihrer Mutter Cissy Houston, sang sie schon in jungen Jahren an der Seite ihrer Mutter bei Auftritten in Nachtclubs und ihrer Heimatkirche in Newark. Schließlich wurde sie von Musikmanager Clive Davis entdeckt und erhielt 1983 ihren ersten Plattenvertrag.
Ziel war es, Houston zur erfolgreichsten weiblichen Künstlerin des Labels zu machen. Schon mit ihrem Debüt-Album "Whitney Houston" gelang ihr der ganz große Durchbruch. So erreichten alle Singleauskopplungen des Albums Platz 1 der US-Single-Charts - der Beginn einer Weltkarriere.
Bis zum Ende der 90er Jahre war Whitney Houston musikalisch international äußerst erfolgreich und konnte an ihre ersten Erfolge nahtlos anknüpfen. Hits wie beispielsweise "I Wanna Dance With Somebody", "How Will I Know", "I'm Every Woman" oder "My Love Is Your Love" machten sie weltweit zu einer der erfolgreichsten weiblichen Popsängerinnen.
Auch auf der Kino-Leinwand wurde Houston zum Star - unvergessen ihr Film-Debüt 1992 in "Bodyguard". Der dramatische Titelsong "I Will Always Love You" zum Film avancierte zu ihrem größten Hit. Mit der klaren und kräftigen Stimme, mit der sie diesen Song zum Hit machte, würde sie ihn in ihren letzten Jahren nicht wieder singen können.
Der tiefe Fall von einer skandalfreien und glanzvollen Weltkarriere in den Drogensumpf begann spätestens Ende der 90er Jahre, als immer mehr Gerüchte um ihren Gesundheitszustand in den Medien präsent waren.
Whitney Houston am 31.05.2010 bei
ihrem Konzert in der Festhalle Frankfurt
Foto: privat


Als Whitney Houston schließlich 2009 ihr Comeback-Album "I Look To You" veröffentlichte, hatte ich das Gefühl: Jetzt geht es endlich wieder bergauf.
Ihr offenes Interview mit US Talk-Queen Oprah Winfrey über ihre Drogenhölle und ihre gewaltsame Ehe mit Ex-Mann Bobby Brown schien für mich wie eine Abrechnung und ein Schlussstrich mit ihrem alten Leben zu sein. Ich hatte den Eindruck, als wolle Whitney Houston ihr altes Leben hinter sich lassen. Stimmlich war sie zwar noch nicht ganz so fit wie zu ihren Glanzzeiten, doch die Botschaft ihres Comebacks sollte ohnehin lauten: Ich bin wieder da, ich habe den Kampf gegen die Sucht gewonnen.

Doch spätestens als die ersten Mitschnitte ihrer "Nothin But Love"-Tour 2010 folgten war mir klar, dass es etwas in ihrem Leben gab, dass stärker zu sein schien als ihr guter Wille. Konnte sie der Versuchung doch nicht widerstehen, um den Tour-Alltag durchzustehen?
Whitney Houston am 31.05.2010 bei
ihrem Konzert in der Festhalle Frankfurt
Foto: privat

Sie war zuletzt wohl ein Opfer ihrer Manager und Plattenbosse geworden, die sie trotz ihres offensichtlich kranken und stimmlich instabilen Zustands auf Tournee schickten. Im Zeitalter digitaler Musik und illegaler Downloads bringen Konzerte eben mehr Kohle als der reine Verkauf ihrer Musik.
Diese letzte Tour muss für Houston wie ein Spießrutenlauf gewesen sein.
Einst gefeierter Pop-Star, nun vom Publikum verlassen und ausgebuht.
Whitney Houston am 31.05.2010 bei
ihrem Konzert in der Festhalle Frankfurt
Foto: privat

Ende Mai 2010 konnte ich mich live selbst von ihrem Zustand überzeugen als ich für ihr Konzert in Frankfurt eine Karte in der ersten Reihe ergatterte. Doch was ich für die knapp 120€ geboten bekam, war eine Frau, die nur noch ein Schatten ihrer selbst war. Nach den ersten drei Liedern musste man mit ansehen, wie diese Frau körperlich abbaute. Ihre alten Hits ließen die Stimmkraft von einst vermissen, die Stimme war regelrecht brüchig und rauh. Ihren größten Hit "I Will Always Love You" brach sie auf dem Konzert in Frankfurt gar völlig ab - wollte sie ein ähnliches Fiasko wie auf den vergangenen Konzerten vermeiden oder erkannte sie, dass ihre Stimme nicht mehr die von einst war?


Das Publikum in Frankfurt ging mit Whitney zum Glück geduldiger um, sodass ich an diesem Abend die ganz großen Demütigungen und Enttäuschungen vorheriger Konzerte erspart blieben. Dennoch war ihr Zustand besorgniserregend.

Lange ging das nicht mehr gut und für mich war es leider schon damals nur eine Frage der Zeit, bis Whitney Houston von ihrer Sucht besiegt werden sollte.

Noch 2011 soll sie versucht haben durch einen weiteren Entzug von ihrer Drogen- und Alkoholsucht loszukommen. Seit dem Ende der 90er Jahre hatte Whitney Houston immer wieder versucht in Entzugskliniken gegen ihre Sucht anzukämpfen.

Auch, wenn sie, knapp ein Jahr später, nicht unmittelbar an den Drogen starb, so fand man im Blut neben verschreibungspflichtigen Medikamenten auch Kokain. In der Badewanne ihres Zimmers im "Beverly Hilton"-Hotel in Beverly Hills war am 11. Februar 2012, einen Abend vor der jährlichen Grammy-Verleihung, tot aufgefunden worden. Als offizielle Todesursache wurde Ertrinken festgestellt, jedoch sollen auch eine Herzkrankheit und der langjährige Gebrauch von Kokain zum Tod der Sängerin beigetragen haben.
Whitney Houston am 31.05.2010 bei
ihrem Konzert in der Festhalle Frankfurt
Foto: privat

Viele geben bis heute Whitneys Ex-Mann Bobby Brown die Schuld an ihrer Drogensucht, die ihre Stimme mit zerstört hat.
Doch in einem offenen Interview mit US Talk-Queen Oprah Winfrey Anfang 2013 verriet ihr Bruder Michael Houston, dass er die Schuld an Whitneys Drogensucht trage. Auf die Frage Oprahs, ob er Whitney an Drogen herangeführt habe, antwortete er, für viele völlig schockierend, "Ja!".
Er und Whitney seien zusammen aufgewachsen, hätten alles zusammen gemacht. Als er angefangen habe Drogen zu nehmen, sei sie ihm dorthin gefolgt. Nun trage er diese Last für den Rest seines Lebens auf seinen Schultern.
Whitney Houston am 31.05.2010 bei
ihrem Konzert in der Festhalle Frankfurt
Foto: privat

Doch ihr Geburtstag soll kein Tag sein, an dem man sie in schlechter Erinnerung behalten soll. Dazu gäbe es auch keinen Anlass. Auch wenn die letzten Jahre ein immerwährender Kampf gegen böse, mächtige Dämonen zu sein schienen, so wird Whitney Houston für mich und viele Fans immer eine der mächtigsten und markantesten Stimmen der Musikgeschichte bleiben. Nicht umsonst wird sie von vielen schlicht "The Voice" genannt.
Ihre Stimme war ein Geschenk, mit dem sie Millionen Menschen Glück und Liebe spenden konnte. Doch gerade letzteres war wohl das, wonach sich Whitney am meisten sehnte. Einer Liebe konnte und kann sich Whitney jedoch immer sicher sein: Die Liebe ihrer Tochter Bobbi Kristina - ihr sei zu wünschen, dass ihr ein ähnliches Schicksal erspart bleibt.
Und nicht zuletzt, die Liebe ihrer ihre Millionen Fans, die ihre unverkennbare Stimme nie vergessen werden.

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