Das NewsTresor-Team besteht aus mehreren, freien Autoren. Wir gestalten diesen Blog als ein Gemeinschaftsprojekt neben dem Studium. Wir möchten mit unseren Artikeln insbesondere brisanten Themen einen Platz geben, die von der "großen Presse" bislang keine oder kaum Beachtung fanden. Alle Beiträge sind von uns exklusiv recherchiert.Das NewsTresor-Team besteht aus mehreren, freien Autoren. Wir gestalten diesen Blog als ein Gemeinschaftsprojekt neben dem Studium. Wir möchten mit unseren Artikeln insbesondere brisanten Themen einen Platz geben, die von der "großen Presse" bislang keine oder kaum Beachtung fanden. Alle Beiträge sind von uns exklusiv recherchiert.

Freitag, 25. Januar 2013

Primark als Arbeitgeber: Negative Bewertungen von Mitarbeitern im Internet

Harte Worte über den Arbeitgeber - gutes Arbeitsklima
sieht anders aus
Bereits einmal haben wir in unserem Blog exklusiv über die Arbeitsbedingungen der irischen Textilhandelskette Primark berichtet. Unser Bericht stützte sich vorallem auf die Aussagen eines anonymen ehemaligen Mitarbeiters, der uns ausführlich über das laut eigenen Aussagen ausbeuterische Klima berichtete. Vermutlich von Seiten Primarks erhielten wir daraufhin einige böse und im Tonfall aggressive Kommentare und Mails - ein Zeichen dafür, dass wir damit einen wunden Punkt getroffen hatten?

Bei unserer weiteren Recherche im Internet fanden wir weitere, deutliche Hinweise darauf, dass unser Artikel über den Fall eines ehemaligen Primark-Mitarbeiters keinesfalls ein Einzelfall ist.

So finden, teils ehemalige, Mitarbeiter auf dem Internetportal Kununu deutliche Worte für Primark als Arbeitgeber. "Kununu.com" ist ein Internetportal, auf dem Angestellte und Bewerber Bewertungen für Arbeitgeber abgeben können. Es ist ein Portal, das lediglich aus Bewertungen von Angestellten und ehemaligen Mitarbeitern besteht, eine unabhängige und neutrale Stelle mit anonymen Informationen aus erster Hand, nämlich von den Mitarbeitern selbst.

Die Tatsache, dass sich über Primark dort die negativen Arbeitgeberbewertungen häufen, bestätigt die Aussagen des ehemaligen Mitarbeiters, den wir für unseren ersten Primark-Bericht hier in unserem Blog interviewten.
So haben mehrere, teils ehemalige, Mitarbeiter von verschiedenen deutschen Primark-Standorten anonym ihrer Unzufriedenheit mit Primark als Arbeitgeber deutlich Ausdruck verliehen. 

In unserem ersten Bericht über Primark erwähnten wir bereits, dass sich Primark auf seiner Homepage als Arbeitgeber präsentiert, der sich besonders auf die Wertschätzung der Mitarbeiter fokussiert. Doch die vielen Kommentare der Angestellten über Primark als Arbeitgeber zeigen, dass diese Darstellung von Primark über die besondere Wertschätzung der Mitarbeiter wohl nicht mehr als heiße Luft zu sein scheint.


"Personal fördern, nicht fordern" - Mitarbeiter unzufrieden
mit Primark als Arbeitgeber

Deutliche Worte findet beispielsweise ein Mitarbeiter über Primark als Arbeitgeber:
"Primark kennt nur einen Führungsstil der heißt Druck, Druck, Druck. Gespräche werden in einer Art und Weise geführt, welche schon an Beleidigung grenzt, einfache Aspekte wie Wertschätzung, Respekt und Kooperation gibt es nicht,die jeweils über einem stehenden sagen was zu tun ist, ohne auf den direkten Untergebenen zu achten.Dieses beginnt beim Management und zieht sich weiter bis zu den Mitarbeitern, welche letztlich das schwächste Glied sind und die Konsequenzen tragen müssen. Kompetenz und Respekt spielen keine Rolle. 
Es ist einfach beschämend, wie dieses Unternehmen seine Mitarbeiter behandelt."

Die mangelnde Wertschätzung der Mitarbeiter ist es, was die Angestellten ihrem (Ex-) Arbeitgeber in sämtlichen Bewertungen vorwerfen - mal deutlich, mal etwas dezenter oder indirekter formuliert. Ein deutlicher Kritikpunkt, der sich in allen Bewertungen wiederfindet.


"
Mit Würde die Mitarbeiter behandeln und realistische Aufgabenverteilung wären mal angebracht. (...) alle unter Stress da Sie zuviel erledigen sollen, am besten auf einmal und Perfekt umsetzen.... (...) Die Vorgesetzten predigen zwar das alle Größen und alle Styles auf der Fläche sein sollen, die Realität sieht jedoch bei dem Zeitdruck aufgrund der Primarkprimetime etc anders aus (...) Sprechen verboten, nur funktionieren.(...)"



Auch Kollegen anderer Primark-Standorte finden auf dem Arbeitgeber-Bewertungsportal deutliche Worte. So sei Motivation ein Fremdwort und nach einem Jahr bereits "die Luft raus".
Auf ein gutes Betriebsklima werde zudem von der Führung keinen Wert gelegt, so ein Mitarbeiter in seiner Bewertung.

"Bück dich hoch" - der Hit von Deichkind über ein Unternehmen, das seine Mitarbeiter erbarmungslos und aufopferungsvoll bis zum Burn-out schuften lässt, wird in den Kommentaren über Primark gar als Paradebeispiel zitiert.

Immerhin wäre bei einem harten und stressreichen Job und einem suboptimalen Arbeitsklima doch eine angemessene Vergütung ein motivierender Faktor. Doch danach sucht man bei Primark scheinbar auch vergeblich. 
Faire Gehaltsbedingungen herrschen demnach nicht, vielmehr Willkür wer wie viel verdient. 


"(...)zwischen €9 und €13 wobei Ausbildung und ledig/verheiratet/kind etc. wohl keine Rolle spielt. Es wird wohl gewürfelt." In einer anderen Bewertung heißt es zum Thema "Gehalt": "Der Leistung und Demütigung entspechend sind die Gehälter gerade mal dem Tarif ähnlich aber nicht zufriedenstellend." 
Ein Leben für die Firma - in Anbetracht des Gehalts und der dargestellten Arbeitsbedingungen gerechtfertigt?


Steckt dahinter etwa System oder durch Inkompetenz und mangelnde Organisation verschuldete Ungerechtigkeit?
Die mangelnde Motivation beim Personal sei bei einem Gehalt, das in keinem Verhältnis zur Arbeit stehe, nicht verwunderlich. 
 Das Geschäft habe größte Priorität, auf das Privatleben der Mitarbeiter werde keinerlei Rücksicht genommen.


Bereits in unserem ersten Artikel berichteten wir davon, wie das Unternehmen scheinbar die wertvolle Loyalität vieler Mitarbeiter auch damit verspielte, Aufstiegsmöglichkeiten in Aussicht zu stellen. Wurden damit nur falsche Hoffnungen geschürt, um die Mitarbeiter zu motivieren und der zunehmenden Demotivation entgegenzuwirken?

"
Die Zeiten des schnellen Aufstieg sind vorbei. Um Karriere machen zu können, muss man vorerst tief absteigen. Das Auswahlverfahren zur Beförderung ist sehr bedenklich und nicht für alle nachvollziehbar. Weiterbildungprogramme gibt es nicht. Schulung finden statt, wie Führungskraft mit einem Mitarbeiter umzugehen hat, wenn diese Krank war. Persönlichkeitsentwicklung wird nicht gefördert." Über die vergeblichen Bemühungen um eine Beförderung eines ehemaligen Mitarbeiters hatten auch wir bereits hier in unserem Blog berichtet.


Nun könnte man uns vorwerfen, wir wollten mit der erneuten Berichterstattung über die Arbeitsbedingungen bei Primark den Ruf des Unternehmens gezielt schädigen. 


Wir verfolgen jedoch nicht das Ziel, dem Unternehmen Primark mit unserer Berichterstattung zu schaden. Unser Ziel ist es vielmehr, unseren Leserinnen und Lesern einen kritischen Blick auf die Arbeitsbedingungen von Primark zu geben und die kritischen Stimmen auf unseren ersten Primark-Artikel zu entkräften.
Zudem tragen wir an dieser Stelle lediglich Informationen zusammen, die bereits an anderer Stelle im Internet öffentlich einzusehen sind. Diese sind an dieser Stelle leider wieder einmal Anzeichen dafür, dass ein Arbeitgeber seine sozialen Verantwortung, die er nun einmal auch hat, sträflich zu vernachlässigen scheint.

Die gesamten Bewertungen von Angestellten über Primark als Arbeitgeber finden Sie unter folgendem Link: Kununu.com - Primark - Arbeitgeberbewertungen